Austrian Rallye Challenge
 
 
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Vorschau Perger Mühlsteinrallye 2023: Alle jagen ARC-Leader Thomas Regner
 

Die Austrian Rallye Challenge freut sich mit der Perger Mühlsteinrallye auf ihren dritten Saisonlauf. Topfavorit auf den Gesamtsieg ist Simon Wagner. In der ARC-Tabelle führt Thomas Regner - er hofft, auch mit einem angeschlagenen Renault Clio R3 die Führung zu behalten...

Am kommenden Samstag, den 12. August steigt die Perger Mühlsteinrallye - für viele Teams aus Oberösterreiuch ist die kompakte Asphaltrallye mindestens die zweite Heimrallye nach der Jännerrallye oder eben das große Heimspiel.

Die Austrian Rallye Challenge begeht in Schwertberg nach einer längeren Rallyepause die Saisonmitte - zwei Läufe wurden bereits gefahren, zwei Läufe (OBM Bucklige WeltRallye 16.-17. September, Herbstrallye 20.-21. Oktober) sind noch zu fahren. Es ist also noch für viele vieles möglich...

Simon Wagner Topfavorit

Im Rennen um den Gesamtsieg sind wohl Doppelstaatsmeister Simon Wagner und Sigi Schwarz zu den absoluten Favoriten zu zählen - das Duo, das immer nur in Schwertberg gemeinsam antritt, konnte bei seinen bisherigen Mühlsteinrallyes stets den Sieg an Land ziehen. Die beiden Vertreter unterschiedlicher Generationen sind in ihrem Skoda Fabia RS Rally2 quasi die Lokalmatadore schlechthin.

Dahinter jedoch scharren „junge Wilde“ ebenso wie „beherzte Quereinsteiger“ in den Startlöchern. Insgesamt neun Fahrzeuge der höchsten Kategorie Rally2 sind am Start. Martin Rossgatterer etwa, der im Profi-Team von Raimund Baumschlager an den Start geht. Christoph Zellhofer, der zum zweiten Mal in seiner Karriere einen Ford Fiesta Rally2 zünden wird. Dazu noch Größen wie Martin Fischerlehner, Peter Eibisberger, Daniel Mayer oder der mutige Quereinsteiger Markus Wurz, der sich jenen Fiesta Rally2 zugelegt hat, mit dem zuletzt niemand geringerer als Hermann Neubauer fuhr. Auch wenn bei den Nicht-Rally2-Teams starke Piloten wie ein Martin Kalteis vertreten sind - der Sieg wird natürlich nur mit einem Rally2-Boliden zu erobern sein...

ARC-Leader mit „heiserem“ Sauger:

In der Austrian Rallye Challenge, in der bekanntlich nicht automatisch der Pilot mit dem stärksten, dem teuersten Fahrzeug die meisten Punkte einfährt, führt in der Gesamtwertung Thomas Regner (Copilot Gottfried Witzmann) mit 56 Punkten vor dem Deutschen Florian Auer (Mitsubishi Lancer Evo VIII Proto/ARP) mit 43 sowie Daniel Mayer (Peugeot 208 T16 Rally2) mit 41 Zählern.

Regner fährt mit einem Renault Clio R3, der seit vielen Jahren dank seines infernalen Sauger-Sounds die Fans an den Strecken erfreut - doch der Pilot selbst hört zurzeit eher klamm auf sein Motorengeräusch: „Ich habe leichte Motorenprobleme und wir können den Fehler einfach nicht finden. Daher schauen wir nur, dass wir es ins Ziel schaffen und so möglichst viele Punkte erhalten.“

In seiner ARC-Gruppe, der ARC3 (für Gruppe A-Fahrzeuge bis 2000ccm noch oder ehemals homologiert, Kitcars bis 1600ccm sowie M1+2000) kann Thomas Regner mit seinen 56 Zählern auf einen noch größeren Punktevorsprung bauen: Seine Verfolger sind Gerald Hopf (Opel Corsa D OPC) mit 33 Punkten sowie Michael Kogler in seinem umweltfreundlichen VW Scirocco HVO100 mit 22 Zählern. Sie alle starten bei der Mühlsteinrallye, sie alle wollen natürlich zu Regner aufschließen.

Der 47-jährige Thomas Regner, der seine erste Rallye bereits im Jahr 2003 absolviert hatte, begrüßt naturgemäß das ausgewogene Punktesystem der neuen ARC, in dem er eben auch mit dem schon betagten Clio R3 reüssieren kann: „Das ist großartig - denn es ist vom Budget her für mich nicht mehr drinnen als mit meinem Clio zu starten - das allein ist schon schwer genug zu stemmen. Dabei wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, da es für meinen Clio fast keine Ersatzteile mehr gibt.“ Umso mehr möchte Regner nun die Tabellenführung behalten - denn als ARC-Champion könnte er womöglich einen Sponsor an Land ziehen. Thomas lacht: „Bisher musste ich ohne Sponsor auskommen- so ein ARC-Titel könnte ja eventuell hilfreich sein.“

Je mehr Konkurrenz, desto mehr Zusatzpunkte

Die Hoffnung, sich mit seinem weidwunden Motor als Tabellenleader „hinüber zu retten“, ist jedenfalls berechtigt. Denn der in der Gesamtwertung zweitplatzierte Florian Auer hat das „Problem“, dass in seiner Gruppe ARP für Produktionsfahrzeuge viele der eingetragenen Teams diesmal nicht am Start sind - der prominenteste ist Christoph Zellhofer, der von seinem Suzuki Proto diesmal auf einen Rally2-Boliden wechselt und damit quasi ein „zweites ARC-Leben“ in der Austrian Rallye Trophy (ART) für moderne Fahrzeuge eröffnet. Worauf Regner hoffen kann: In der ARC werden pro Gruppe und Klasse ab zehn respektive fünf Teams am Start Zusatzpunkte vergeben.

ARCH: Fragner Tabellenleader

Eine wichtige Gruppe waren in der ARC seit jeher die Historischen. Vielen Fans ist noch jene Saison gut in Erinnerung, in der beinahe Kurt Göttlicher auf einem Ford Cosworth ARC-Champion geworden wäre. In der Gesamtwertung der ARCH liegen Gerhard Fragner sowie Goran Dokic und der Ungar Zsolt Varga mit jeweils 20 Punkten in Führung. Während die beiden letzeren in Perg nicht am Start sind, lauert etwa Kurt Peherstorfer mit nur drei Zählern Rückstand auf seine Chance. Zudem haben sich in Perg Größen wie Gert Göberndorfer (Opel Ascona) angesagt, der schon viele Klassensiege auf dem Konrto hat, heuer jedoch bei drei Rallyes jeweils einen technischen Ausfall beklagen musste..

Von den 79 Teams bei der Perger Mühlsteinrallye 2023 sind 41 in der Austrian Rallye Challenge eingetragen. Die ausgewogene Rallyeserie blickt gespannt auf ihren dritten Saisonlauf.

Text: Noir Trawnicek

Fotos: Harald Illmer

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